Ferienpass Rapperswil-Jona 2014

Vor 15 Jahren war die Anfrage einer Lehrerin, ob sie mit ihrer Klasse im Rahmen eines Trainings des Hundesport Linth einmal zuschauen dürfe – sie habe grad einige SchülerInnen, die grosse Angst vor Hunden hätten und so vielleicht diese Angst etwas abbauen könnten – der Auslöser für unsere Kurse Kind-Hund, stressfreier Umgang mit Hunden. Inzwischen ist daraus eine langjährige, geschätzte Zusammenarbeit mit verschiedenen Ferienpass-Organisationen der Umgebung geworden.

Am 14. Oktober 2014 hat der Ferienpass Rapperswil-Jona mit zwei Gruppen von 13 und 10 Schülern der ersten bis sechsten Klasse mit Begleitpersonen den Hundesport Linth Schmerikon bei der idyllisch gelegene Klubhütte  am Linthkanal besucht. Die Sonne strahlte mit den Kindern um die Wette die aufgeregt den zwei Stunden mit den sechs Hunden, zwei belgische Schäfer -,  eine Labrador -, eine Duck Trolling Retriever-, eine Havaneser/Yorkshirehündin sowie einem Border Collierüden,  entgegenfieberten.

Der Kurs begann mit einer kurzen Begrüssung und Einführung durch den Präsidenten, Hansruedi Hegi, welcher unter anderem auch auf die Gefahren im Umgang mit Hunden hinwies. Durch ihn konnten die Kinder bereits einiges über die anwesenden Hunde sowie allgemeine Tipps zum Verhalten gegenüber fremden und bekannten Hunden erfahren.

Dann endlich ging es los! Die Kinder durften ganz ungezwungen Kontakt zu Flicka, Nahla, Stucki, Thalia, Eyco und Vasa aufnehmen und konnten so die ersten Hemmschwellen abbauen. Dann mussten  sich die Hunde in einer Linie nebeneinander hinsetzen, die Kinder durften in die Hände klatschen und so auf die Hunde zu springen. – gar nicht so einfach, hier ruhig zu bleiben, doch für die gut trainierten, sozialisierten Hunde war dies kein Problem. Als nächstes  bildeten die Kinder  „Tunnels“ und die Hunde mussten darunter durchkriechen. Da gab es viel zu Lachen. Das Freiablegen der Hunde in einer Reihe und das anschliessende Abrufen durch eine als Wand aufgestellte Kinderschar, klappten nicht auf Anhieb. Nahla, die kleinste und jüngste der Gruppe, mochte das Kommando von Priska nicht  immer abwarten. Sie startete zu früh, dies sehr zur Freude der Kinder. Da gab es doch gewisse Parallelen, Kinder finden „Gehorsam“  auch nicht immer so cool!

Nach einer kurzen Znüni-Pause für die Kinder und etwas Ruhe für die Hunde versteckten sich die Kinder unter einer grossen Plastikfolie und wurden von unseren Hunden freudig und manchmal etwas sehr temparamentvoll gesucht – wussten sie doch, dass die Kinder eine Belohnung für’s  Auffinden mitgenommen hatten. Stucki und Thalia, unsere beiden Therapiehunde, stellten anschliessend ihre Spezialität vor. Als ausgebildete Therapie-Hunde zeigten sie, wie sie sich während Heimbesuchen bei alten und kranken Menschen verhalten müssen. Wie sie körperlich und geistig behinderten Kindern Freude in den Alltag bringen und zu einer bessern Lebensqualität verhelfen können. Es ist erwiesen, dass der regelmässige Pulsschlag des Hundes die Patienten beruhigt und entspannt. Vom Laufen an Krücken konnten die Kinder kaum genug bekommen. Stucki kannte keine Berührungsängste und trottete brav an der Leine neben ihnen her. Nicht selbstverständlich, viele Hunde fürchten sich nämlich vor Krücken und dem oft unsicheren Gang der Patienten.

Danach ging es direkt zum krönenden Abschluss über. Den Kindern wurden die Augen verbunden und jedes einzelne durfte sich „blind“ vom Hund seiner Wahl durch einen Parcours mit Hindernis führen lassen. Nahla, Thalia, Stucki, Eyco und Vasa bewährten sich als Blindenhunde und hatten ebenso viel Freude an diesem „Spiel“ wie die Kinder.

Im Nu verflog die Zeit und schon mussten sich alle wohl oder übel auf den Heimweg begeben.

Für uns vom Hundesport Linth war es einmal mehr ein schöner und interessanter Tag und wir freuten uns gemeinsam mit den erwachsenen Begleitpersonen und den Kindern, denen die Begeisterung ins Gesicht geschrieben war. Auch eher zurückhaltende Kinder suchten bis zum Ende des Kurses den Kontakt zu ihrem Lieblingshund und belohnten ihn mit einem Würstchen und vielen Streicheleinheiten.

16. Oktober 2014

Bericht und Fotos: Marianne Hegi